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Informationswochenende für Führhundinteressenten 2012

    

Vom 28. bis 30. September trafen sich Wolfgang, Thomas, Daniel und Juliane - vier Führhundinteressenten - in Petersberg bei Fulda, um sich durch erfahrene Führhundhalter, kompetente Referenten und zwei anwesende Führhundschulen rund um das Thema Blindenführhund informieren zu lassen.


Zahlreiche Gespräche über die Vor- und Nachteile eines Führhundes bildeten darüber hinaus eine Grundlage für viel Diskussionsstoff.

Ziel des Seminars - angeboten vom unabhängigen Selbsthilfeverein Dogxaid e.V. - war, den Teilnehmern alle Veränderungen, die durch solch einen Vierbeiner entstehen können, ausreichend zu verdeutlichen und ihnen Anhaltspunkte zur Entscheidungsfindung für oder gegen einen Führhund zu vermitteln.


Begonnen hat dieses gemeinsame Wochenende mit einem kurzen Kennenlernen am Freitagnachmittag.

    

Indra, erfahrene Führhündin

    

Bild 1: Indra, auf dem Weg in den Freilauf

    

Anschließend erklärte Rechtsanwalt Wolfgang Mader alle Einzelheiten, die beim Antrag auf Finanzierung eines Führhundes beim Kostenträger zu beachten bzw. einzuhalten sind. Weiterhin gab er kurze Informationen zum hoffentlich nicht anstehenden, aber heute leider immer öfter notwendigen Widerspruch nach der Ablehnung der Kostenübernahme.

    

Nachdem wir gemeinsam die Hunde ausgeführt und gefüttert sowie unsere Mägen mit einem durchaus deftigen Abendbrot gefüllt hatten, tauschten wir uns unter Leitung von Almut Schrader in einer Diskussionsrunde zum Für und Wider eines Führhundes aus.


Jeder der Interessenten erhielt die Gelegenheit, seine Wünsche und Bedenken mitzuteilen. Die Angst, einen Führhund nicht entsprechend versorgen zu können, der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und die Bedenken, den Ansprüchen eines Hundes nicht gerecht werden zu können, waren nur einige Themen, die von uns Interessenten angesprochen wurden. Almut Schrader und die anwesenden Führhundhalter gingen einfühlsam darauf ein und gaben uns hilfreiche Anregungen mit auf den Weg.

    

Vor dem Frühstück am Samstag nutzten wir - wie auch bei allen anderen Gassirunden des Seminars - die Möglichkeit, mit den Hunden spazieren zu gehen und
wurden von den erfahrenen Führhundhaltern in die alltägliche Versorgung ihrer Vierbeiner eingebunden. Dabei wurden angeregt Gespräche geführt und alle Fragen geduldig beantwortet.

    

Am Vormittag stellten Nicole Görnt und Katharina Richter zunächst ihre Führhundschulen ausführlicher vor, sprachen dabei u.a. über ihre Ausbildungsmethoden und die Einarbeitung des Führgespanns. Und sie standen für viele Fragen unsererseits zur Verfügung

    

Für den folgenden Seminarabschnitt wurden die Teilnehmer in zwei Kleingruppen eingeteilt.
Thomas und Juliane arbeiteten unter Anleitung der beteiligten Führhundschulen ungefähr eine Stunde mit den fast fertig ausgebildeten Hunden. Mit Luke, Lotti und Bruno machten sie das Gelände unsicher. Erst vorsichtig, aber langsam immer mehr Vertrauen gewinnend, ließen sich die beiden von den "Azubi's" im Hotel Treppen, Fahrstühle und Eingänge zeigen, liefen aber auch ein Stück an der Straße entlang, um insgesamt ein Gefühl für das Laufen mit Hund im Führgeschirr zu bekommen.

    

Julianes erste Schritte mit Führhund  

    

Bild 2: Julianes erste Schritte mit dem Führhund

    

Kathi und Thomas mit Hund  

    

Bild 3: Kathi bereitet Thomas auf das Gehen mit dem Hund vor 


Währenddessen wurden Daniel und Wolfgang von Achim, Jacqueline, Peggy und Frank
zum Einen über die Rolle des Führhundes in wichtigen Lebensbereichen wie Familie, Beruf, Studium und Freizeit informiert, erhielten zum anderen aber auch grundlegende Einblicke in die Fütterung und Pflege des Hilfsmittels mit Seele.

    

Nach der Mittagspause sprach Tierärtztin Gisela Clauß-Arndt über die Gesundheit eines Hundes.

Dabei standen Fragen wie:


- Wie oft muss ein Hund zum Tierarzt?
- Welche Krankheiten kann er bekommen,?
- Welche verschiedenen Hundecharaktere gibt es?
- Was ist für welche Rasse typisch oder
- Was gebe ich meinem Hund zu fressen,?
auf der Tagesordnung. Diese wurden ausführlich beantwortet.


Nicht nur die Interessenten lernten etwas dazu.

Anschließend wurde noch einmal in kleinen Teams gearbeitet. Dabei wechselten die am Vormittag gebildeten Gruppen. Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf den bereits oben geschilderten Aktivitäten und Themen.

    

Am Abend kam die Tierärztin noch einmal zum Einsatz.
Unterstützt von ihr "erkundeten" wir mit großer Begeisterung die Hunde von oben bis unten. So kontrollierten wir mittels Tastprobe an den Rippen das Gewicht, fühlten den Puls und hörten über das Stethoskop den Herzschlag. Wir machten uns ein Bild von der Beschaffenheit des Fells, schnupperten ins Hundeohr hinein und ganz Mutige wagten sogar den Griff in die "kalte Schnauze".

    

Tierärztin untersucht Grace

    

Bild 4: Die Interessenten lernen den Hund kennen

    

Jürgen hört Laras Herztöne ab

    

Bild 5: Jürgen hört Laras Herztöne


Um bei den Tieren in diesen Situationen keinen Stress aufkommen zu lassen, wurden sie zwischendurch ausgiebig mit Streicheleinheiten verwöhnt und genossen die lockere Atmosphäre vollkommen entspannt.


Der Sonntag begann mit Almut Schraders Referat zur Gespannprüfung.
Besonders interessant war hier für die meisten der Führhundinteressenten die Info, dass auch eine sog. "verdeckte Prüfung" erfolgen kann. So können dem Führhundhalter der Druck und die Angst vor der Prüfungssituation genommen werden.

    

Weiterführend warfen wir - erneut mit Almut Schrader - noch einmal einen Blick zurück auf die Gesprächsrunde am Freitagabend. Ergänzend ließen wir an dieser Stelle die während des Seminars gewonnenen Eindrücke und Erkenntnisse einfließen.
Dabei stellte sich heraus, dass der intensive Gedankenaustausch und das Erlebte dazu beitrugen, die Thematik "Führhund oder nicht Führhund" in einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Bei allen wurde die Entscheidung, früher oder später von einem geduldigen Vierbeiner begleitet zu werden, bestärkt.

    

Lara während des Vortrags  

    

Bild 6: Lara während der Vorträge

    

Den Schlusspunkt unter das Informationswochenende setzte die gemeinsame Auswertung der Veranstaltung. Alle Beteiligten äußerten sich zur Organisation, zum Verlauf und Inhalt der Seminareinheiten und es wurden selbstverständlich auch neue Anregungen formuliert.

Gut informiert und doch etwas sicherer reisten wir Führhundinteressenten nach Hause.


Ein großer Dank gilt noch einmal
- den erfahrenen Führhundhaltern Frank mit Indra, Jacqueline mit Grace, Peggy mit Ella und Achim mit Joda für ihre geduldige Art, all die vielen und sicher oft doppelt gestellten Fragen zu beantworten und die gute Organisation,
- Tierärztin Gisela Clauß-Arndt, Gespannprüferin Almut Schrader und Rechtsanwalt Wolfgang Mader für die Referate,
- der Führhundschule Katharina Richter mit tatkräftiger Unterstützung von Sohn Max und der Führhundschule "Voran" von Nicole Görnt mit ihrer Kollegin Kerstin Pörsch für die Vorstellung ihrer Arbeit und das zur Verfügung stellen ihrer felligen "Azubi's" Luke, Lotti und Bruno,
- Jürgen, Leiter der Fachgruppe Führhunde beim Blinden- und Sehbehindertenverband Baden-Württemberg, der mit seiner Führhündin Lara als Gast am Seminar teilnahm und sich ebenfalls mit seiner Erfahrung aktiv ins Geschehen einbrachte,
- den fleißigen sehenden Helfern Gerlinde, Roswitha, Gina, Gisela und Barbara für die vielen kleinen Handgriffe am Rande und
- last but not least dem Personal des Hotel "Berghof" für die freundliche und zuvorkommende Aufnahme.

    

Fazit: Ich selbst kann jedem, der über die Begleitung durch einen Führhund nachdenkt, den Besuch eines kompakten Informationswochenendes von Dogxaid e.V. nur empfehlen!

    

(c) Text: Juliane Lebelt; Fotos Dogxaid e.V.

 

 

 

Wir bedanken uns bei der Lotterie-GlücksSpirale
für die Unterstützung und Förderung!

 



Autor: root -- 08.02.2013 13:47:48


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