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Franzi, Franz und Franz ...

oder: Winterfreizeit mit Dogxaid e.V. vom 5.2. bis 7.2.16 in Zwiesel

 

Nun liegt sie schon einige Tage zurück – meine erste Winterfreizeit mit Dogxaid, aber die Eindrücke sind noch frisch und ich denke gern an das gelungene Wochenende zurück.

 

Getroffen hatte ich mich mit einem Teil der Gruppe am Freitag in Plattling.
Nachdem ich aus dem Zug stieg, begrüßten mich Franzi, Franz und Franz. Einen Moment lang war ich versucht zu denken, ob hier wohl alle so heißen, aber dann standen da noch Peggy, Alex und Max am Bahnsteig.

 

Gegen 16:00 Uhr waren wir dann komplett im Haus „Inge“ am Stadtrand von Zwiesel eingetrudelt – 14 zweibeinige und 4 vierbeinige Teilnehmer (am Samstag kamen noch 3 Tagesgäste vom Alpenverein hinzu).

 

Beim gemeinsamen Kaffeetrinken und der anschließenden Vorstellungsrunde streckte ich meine Fühler zur ersten Kontaktaufnahme aus, konnte aber noch nicht wirklich jede Info zum passenden Gesicht zuordnen. Jedenfalls war ich nicht der einzige Neue, aber der einzige Sehbehinderte ohne Hund.

 

Nach dem langen Sitzen im Zug, Auto und am Kaffeetisch gab es dann endlich die - vor allem von unseren Vierbeinern sehnsüchtig erwartete - erste Runde nach draußen.


Beim gemeinsamen Spazierengehen mit dem ganzen Rudel in der näheren Umgebung – Gott sei Dank lag etwas Schnee – kamen nebenbei und ganz ungezwungen die ersten Gespräche zustande und man gehörte gleich irgendwie dazu.

Den Freitag ließen wir nach dem Abendessen und einem guten Schluck gemütlich ausklingen mit einer Gassi- bzw. Verdauungsrunde vor dem Schlafengehen (das tut auch einem Nicht-Hundehalter gut - könnte man eigentlich zu Hause auch öfter machen …).

 

Am Samstag stand dann unsere Schneeschuhwanderung auf dem Programm.
Nachdem sich der Morgennebel gelichtet hatte war es klar – genau das richtige Wetter mit strahlendem Sonnenschein.

Mit dem Kleinbus und einem PKW fuhren wir nach dem Frühstück bis zum Zwieslerwaldhaus, dem Startpunkt der ca. 5-stündigen Wanderung. Die Schneedecke war zwar nicht sonderlich dick, aber zum Schneeschuhwandern reichte es gerade noch.

 

Teilnehmer vor der Wanderung am Parkplatz

 

Bild 1: Die Wanderer sind auf dem Parkplatz angekommen und verteilen die Schneeschuhe

 

 

Wir genossen die noch vorhandene weiße Pracht sozusagen im Wettlauf mit der schon frühlingshaft wärmenden Sonne, die im Wald so manche Stelle auf dem steinigen Untergrund freischmolz und den feuchten Schnee von den Nadelbäumen tropfen ließ.

 

Felsen und schneebedeckter Waldboden am Wegrand

 

Bild 2: Felsen, Eiszapfen und schneebedeckter Waldboden in der Sonne

 

 

Schneeschuhwanderer in Reih und Glied von vorne

 

Bild 3: Schneeschuhwanderer in Reih und Glied durch den Wald

 

 

Bei der ersten Rast im Freien mit herrlichem Panoramablick – von fern grüßte der Große Arber - wurden die Rucksäcke geplündert - Bewegung an frischer Luft macht eben Appetit und durstig. Prinzen von der Rolle und Gummibärchen wurden herumgereicht; ebenso diverse Heißgetränke aus so mancher Thermosflasche.

 

Schirin und zwei Hunde im Schnee

 

Bild 4: Hunde mit ihren Stöckchen liegen im Schnee, Schirin im Vordergrund

 

 

Und dann tobten unsere Hunde wieder los, immer vorneweg oder das Rudel umkreisend, damit auch ja keiner verlorengeht.
Für uns sehbehinderte und blinde Wanderer gab es beim Auf und Ab im waldigen Gelände wenn nötig auch immer eine helfende Hand der sehenden Teilnehmer.

 

Frieda abseits in Sonne und Schnee

 

Bild 5: Frieda wartet in der Sonne auf neue Erlebnisse

 

 

Hölzerne Wegweiser am Wegrand

 

Bild 6: Hölzerne Wegweiser am Rand der Wanderstrecke

 

 

Mit viel frischer Luft in den Lungen und dem nötigen Kaffeedurst fiel die hungrige Meute pünktlich gegen 16:00 Uhr wieder bei Familie Kanzelsberger im Haus „Inge“ ein.

 

Die folgende Pause bis zum Abendbrot diente dem Ausruhen und Entspannen. – Auch die Hunde waren nach der Tour ziemlich platt und bis zum Essen weder zu hören noch zu sehen.


Was die Entspannung anging, entschied ich mich gegen das Bett und für die Sauna. Nicht zuletzt der wohlriechende und gut dosierte Aufguss trug – mit dem Handtuch gut verwedelt – zur allgemeinen Erwärmung bei.

 

Aber Sauna, frische Luft und ein gutes Abendessen in Kombination hatte zur Folge, dass mein Körper irgendwann in den „Standby“-Modus umschaltete. Eine gemeinsame abendliche Hunderunde kam am Samstag (leider) nicht mehr zustande und so kurz vor Mitternacht rief mich dann mein Bett.

 

Am Sonntag starteten wir – nach obligatorischer Hunderunde und Frühstück – gemeinsam mit Frau Gisela Pitzke (unserem Guide) zur Stadtführung in Richtung Zentrum von Zwiesel.


Die Stadt Zwiesel – so erfuhr ich nun – liegt am Zusammenfluss von Großem und Kleinem Regen (woraus sich der Name der Stadt ableitet: „zwie“ = „zwei“) und liegt nahe der tschechischen Grenze bzw. in Nachbarschaft zum Böhmerwald.

 

Flußzwieselung, Namensgeber der Stadt Zwiesel

 

Bild 7: Kleiner Regen und Großer Regen treffen aufeinander

 

 

Die gläserne Kapelle auf dem Weg ins Stadtzentrum steht dafür, dass hier die Glasherstellung eine lange Tradition hat.
Die Dampfbierbrauerei ist eine weitere regionale Besonderheit. Dampfbier trägt diese Bezeichnung zum einen wegen dem stark schäumenden Gärvorgang, bei dem die Schaumbläschen schnell platzen und eine dampfartige Zone über dem Gärschaum entsteht; zum anderen wegen dem Einsatz einer Dampfmaschine beim Brauvorgang.


Angeblich entsteht – so behaupten jedenfalls böse Zungen - der Dampf auch beim bzw. nach dem Trinken. – Diese Selbsterfahrung konnte ich allerdings nicht teilen – dafür waren es wohl doch zu wenige konsumierte abendliche Dampfbiere.

 

Gegen Mittag hieß es nach Auswertung des Wochenendes leider schon Abschied nehmen; für mich auf jeden Fall mit dem festen Vorsatz einer Wiederholung.

 

Komplette Wandertruppe abschließend in der Sonne

 

 

Bild 8: Schneeschuhwanderer und ihre Hunde auf einem Bild

 

 

An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an die Organisatoren, an alle sehenden Teilnehmer für die Unterstützung, an die Vierbeiner, die uneigennützig so manchen kalten Fuß gewärmt und so manche Streicheleinheit erhalten bzw. verabreicht haben und einfach für ein total schönes und gelungenes Wochenende.

 

Dirk

 

 

(c) Text: Dirk
(c) Fotos: Franz und Alex
 

 



Autor: root -- 27.02.2017 15:40:06


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