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Schulung der Deutschen Bahn für Blinde und Sehbehinderte am Münchner Hauptbahnhof
Am Mittwoch den 30.1.2013 führte der Behindertenbeauftragte der Deutschen Bahn Rainer Hahn in Kooperation mit dem Leiter des Münchner Hauptbahnhofes und Teamleiterinnen des Reisezentrums eine Schulung für blinde und Sehbehinderte durch.
Die Resonanz war groß. Es hatten sich insgesamt 26 Teilnehmer angemeldet. die meisten von ihnen nutzen ihren Langstock zur Orientierung. Ein anderer Teilnehmer und ich hatten unsere Blindenführhunde dabei.
Zunächst gab es eine kurze Vorstellungsrunde, danach liefen wir gemeinsam durch den Münchner Hauptbahnhof.
Als erstes stand die Besichtigung des ICE 2 auf dem Programm, der einige Neuerungen für die bessere Orientierung blinder und sehbehinderter Fahrgäste aufweist:
In den Einstiegsbereichen befindet sich eine Informationstafel mit erhabener und Braillebeschriftung, auf der abzulesen ist, wo man sich gerade befindet, wie viele Wagen der Zug hat und wo sich das Restaurant und das Dienstabteil befinden. Die Stufen sind für sehbehinderte Fahrgäste durch eine Markierung zu erkennen und für Blinde durch eine aufgeraute Fläche an der obersten Stufe.
Innerhalb der Gänge befinden sich links und rechts Leitschienen. Die Sitzplatznummerierungen sind an den Außenseiten der Lehnen in erhabener und Brailleschrift angebracht: Die obere Ziffer zeigt immer den Fensterplatz an.
Spezielle Plätze für Schwerbehinderte befinden sich in der 1. Klasse im Wagen 28 und in der 2. Klasse im Wagen 22. Dort befinden sich auch WCs für Schwerbehinderte. Leider sind die Knöpfe zur Schließung und Verriegelung der Tür nicht beschriftet. An einer Säule vor dem Schwerbehindertenplätzen mit Tisch befindet sich ein, leider auch unbeschrifteter, Notknopf. Nach Drücken dieses Knopfes kommt bei Bedarf ein Zugbegleiter.
Am Ende stellten wir beim Aussteigen fest, dass die Knöpfe zum Öffnen der Türen nicht beschriftet sind.
Es ist in dem Modell 2 der ICE-Reihe zumindest immer der obere Knopf.
Hiernach teilten wir uns auf:
Eine Gruppe besichtigte das bei Gleis 21 befindliche Reisezentrum,
die andere Gruppe schaute sich den Servicepoint an, der bei Gleis 18 zu finden ist.
Unsere Gruppe ging mit dem Leiter des Münchner Hauptbahnhofes zum Servicepoint.
Der ganz rechte der 4 Schalter ist, sofern er besetzt ist, für Belange von Schwerbehinderten vorgesehen. Dort kann Hilfe angefordert werden.
Als wir damit fertig waren, schauten wir uns die Gleisbeschriftungen an. In der Haupthalle und am Starnberger Flügelbahnhof sind am Kopf jedes Gleises an einem Geländer die erhabene Ziffer des jeweiligen Gleises angebracht.
Im Reisezentrum erwarteten uns zwei Teamleiterinnen des Reisezentrums. Wir ließen uns das Nummernziehverfahren erklären und schritten gleich selbst zur Tat. Um die Richtung der Leitlinie besser nachvollziehen zu können, nahm ich meine Hündin Grace an die Leine und orientierte mich mit Hilfe meines Langstockes. Die Leitlinie führt bis fast vor den für Mobilitätseingeschränkte zuständigen Schalter 16.
Wenn man an einen Schalter möchte, solle man am besten direkt zu diesem Schalter gehen, erklärten uns die Mitarbeiterinnen. Ansonsten kann man sich natürlich auch eine Nummer am Automaten ziehen. Die Nummer wird akustisch wieder gegeben. Drückt jedoch ein anderer Reisender während der Wiedergabe der Sprachausgabe den Knopf um eine Karte zu ziehen, verstummt die Wiedergabe.
Nach 2 Stunden ging die Schulung zu Ende.
Mein Fazit:
Es hat sich schon viel zum Positiven verändert, aber es ist noch nicht alles perfekt. Wenn die Türöffner und die jeweiligen Knöpfe in den Behinderten-WCs noch beschriftet würden, wäre der ICE 2 ein gutes Beispiel für einen für blinde und sehbehinderte Reisende barrierefreien Zug. //jf
Autor: root -- 03.02.2013 16:06:04
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